28.03.2023

Mit mehr Sicherheit fahren mehr Fahrgäste im Nahverkehr

Wir fordern die Landesregierung auf, mehr für das Thema Sicherheit im Nahverkehr im Sinne der Mobilitätswende zu sensibilisieren. 

„Damit Menschen sich dazu entscheiden, mit Bus oder Bahn zu fahren, müssen zum einen das Angebot und der Preis stimmen. Aber auch das Sicherheitsgefühl spielt eine Rolle. Schon ein subjektives Unsicherheitsgefühl schreckt insbesondere junge Menschen, Frauen und Menschen mit Behinderungen ab. Die Landesregierung muss mehr in Kooperation mit den Verkehrsträgern unternehmen, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Ziel muss sein, dass mehr Menschen sich für die Fahrt mit Bus und Bahn entscheiden“, sagt Cornelia Lüddemann, Vorsitzende der grünen Landtagsfraktion.  

Die Antworten der Landesregierung auf die Kleine Anfrage von Cornelia Lüddemann zeigen, dass es Handlungsbedarf gibt. „Die Zahlen legen dar, dass es ein objektiv begründbares Unsicherheitsgefühl gibt. Gerade im Bereich Körperverletzung und sexuelle Belästigung steigen seit 2018 die Deliktzahlen an. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen, da sicherlich gerade Belästigungen vielfach nicht angezeigt werden.“  

 „Für das objektive Sicherheitsgefühl muss die Prävention von Kriminalität gestärkt werden. Die neue Vorgabe bei Ausschreibungen von ÖPNV-Leistungen ist eine gute Nachricht. Akustische Aggressionserkennungssysteme einzuführen, wird zu mehr Sicherheit führen. Es braucht in allen Fahrzeugen eine Videoüberwachung und mehr Notrufsäulen an Haltestellen. Gleichzeitig gilt es, auch die subjektive Sicherheit zu erhöhen. Angsträume können bereits mit guter Beleuchtung reduziert werden.  Es ist bedauerlich, dass keine Kommune in Sachsen-Anhalt ein Frauen-Nacht-Taxi oder Ähnliches anbietet. Alle Verantwortlichen müssen mehr für das Thema sensibilisiert werden.“  

Yves Rackwitz

Mitarbeiter für Presse und Kommunikation