23.04.2025

Koalition beim Naturschutz blank und ohne Ideen

Im Umweltausschuss im Landtag wurde heute der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen vom März 2024 „Artensterben ernst nehmen - Naturschutzstrategie auf den Weg bringen“ beraten. Ein Jahr lang hatte die Koalition Zeit, eine Position zum Naturschutz zu erarbeiten. Das Ergebnis ist mehr als enttäuschend. 

Der Vorschlag greift weder die Vorschläge aus dem Antrag noch die Ergebnisse aus dem Fachgespräch auf.

Wolfgang Aldag, umwelt- und naturschutzpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, kommentiert dazu: „Die Koalition ist völlig blank und hat keine Ideen, wie sie unabhängig von EU-Pflichten den Naturschutz in Sachsen-Anhalt strukturell stärken wollen. Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich tagtäglich für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen haupt- und ehrenamtlich einsetzen.“

Die Naturschutzarbeit in Sachsen-Anhalt braucht langfristige Planungssicherheit, gesicherte flächendeckende Strukturen und eine solide finanzielle Ausstattung, um die Pflichtaufgaben über Landesmittel umsetzen zu können. Mit dieser Beschlussempfehlung verpasst es die Koalition, den Naturschutz im Land für die wachsenden Aufgaben fit zu machen.

CDU, SPD und FDP drücken sich vor der Verantwortung, kritisiert Aldag die Beschlussempfehlung, die lediglich auf die EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur verweist, deren Umsetzung sowieso Pflicht ist. Aldag fordert, wie im Antrag formuliert, eine umfassende Naturschutzstrategie, die unter anderem eine strukturelle Weiterentwicklung der Naturschutzarbeit in der Fläche und eine Fachkräfteoffensive beinhaltet.

Die Landtagsfraktion Bündnis 90/die Grünen wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass Naturschutzarbeit als wesentliche Aufgabe verstanden und auskömmlich finanziert wird.

Yves Rackwitz

Mitarbeiter für Presse und Kommunikation