29.09.2025

Grüne Landtagsfraktionen fordern mehr Naturschutzbildung

„Ein dramatischer Kompetenzverlust in der Ökologie und Freilandbiologie zeichnet sich schon seit Jahrzehnten ab“, kritisieren die naturschutzpolitischen Sprecher*innen von Bündnis 90/Die Grünen in den Landtagen in einem gemeinsamen Aufruf.

Mit dem gemeinsamen Papier „Call to Action: Kenntnis der Artenvielfalt sichern“ rufen die Naturschutzpolitiker*innen alle Parteien zum Handeln auf. Kernforderungen sind: Mehr Unterstützung für Einrichtungen der Umweltbildung, ein erweitertes Angebot an Biodiversitätskursen an Hochschulen sowie zusätzliche Plätze im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD) mit Fokus auf Artenkenntnis.

„Planungsbüros, Unternehmen, Wissenschaft und Fachbehörden finden kaum noch qualifizierte Artenkenner“, betont Wolfgang Aldag, umweltpolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt. Gemeinsam mit den grünen Naturschutzpolitikern aus zwölf anderen Landtagen fordert er, Kenntnisse der Artenvielfalt massiv auszubauen: „Frei nach Albert Schweitzer schützen wir nur das, was wir lieben. Und wir lieben nur das, was wir kennen. Deshalb muss Artenkenntnis früh gefördert und verankert werden, damit wir langfristig die Chance und das Wissen haben, die biologische Vielfalt unseres Planeten zu erhalten.“ Auch Sachsen-Anhalt spielt da eine wichtige Rolle, da auch bei uns Tiere und Pflanzen leben, die hier ihren einzigarten Lebensraum finden.

In Sachsen-Anhalt beteiligen wir uns an der Finanzierung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), und können so Wissenschaftler*innen aus aller Welt ein attraktives Forschungsfeld bieten. Auch die Hochschule Magdeburg-Stendal forscht und beteiligt sich mit zahlreichen Projekten an konkreten Verbesserungen für den Natur- und Artenschutz vor Ort. „Trotzdem fehlt es an Menschen mit Artenkenntnis, die in der Fläche wirken und ihr Wissen weitergeben können. Das Problem ist dringend und wir müssen handeln, bevor es zu spät ist“, betont Aldag abschließend.

Yves Rackwitz

Mitarbeiter für Presse und Kommunikation