Mit dem Antrag soll die Landesregierung beauftragt werden, das Schulgesetz anzupassen, um in den Schulkonferenzen endlich eine Drittelparität-Plus einzuführen. „In der Schulkonferenz sollten Eltern, Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und die sonstigen Angestellten gleichberechtigt teilnehmen können. Damit würde die derzeitige Ungleichbehandlung durch die bisherige Viertelparität beendet werden, bei der Lehrkräfte und die Schulleitung ein Übergewicht haben. Meistens vertreten sie die gleichen oder sehr ähnliche Interessen und können damit regelmäßig gemeinsam die Gruppe der Eltern und Schülerinnen und Schüler überstimmen. Die Drittelparität-Plus dagegen sorgt für mehr Fairness und Gleichberechtigung“, sagt Susan Sziborra-Seidlitz, Sprecherin für Bildung der grünen Landtagsfraktion.
Außerdem sollen mehr Freistellungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler ermöglicht werden. „Bisher haben sie keine Möglichkeit, zivilgesellschaftliche Aktivitäten oder dem Engagement in der Schülervertretung während der Schulzeit nachzugehen, ohne die Schulpflicht zu verletzen, Fehlzeiten zu riskieren oder sogar unentschuldigt zu fehlen. Die ehrenamtliche Arbeit junger Menschen in der Nachbarschaftshilfe, dem Sport, der Nachhilfe oder der Schülervertretung gehört nicht bestraft, sondern ermöglicht, gefördert und erleichtert“, so Sziborra-Seidlitz.
„Wir kämpfen für einen Paradigmenwechsel in der Demokratiebildung an Schulen. Es muss mehr als nur theoretisches Wissen über die Demokratie übermittelt werden. Schülerinnen und Schüler sollen durch mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten bereits in ihrer Schulzeit dazu ermutigt werden, sich aktiv in einem demokratischen System zu beteiligen. Gelebte Demokratie muss selbstverständlicher Bestandteil von Schulalltag werden.“