26.06.2024

BAHN WILL SACHSEN-ANHALT WEITER AUFS ABSTELLGLEIS SCHIEBEN

Statement von Cornelia Lüddemann, Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Mobilität, Landesentwicklung, Ländliche Räume


lnzwischen hat die Bahn AG ein Dementi zu den Angebotskürzungen herausgegeben. Wir bleiben aber wachsam. Denn der starke Anstieg der Trassenpreise lässt weitere Wirtschaftlichkeitsreaktionen befürchten.

Der jüngste Plan der Deutschen Bahn, zahlreiche Fernverkehrsverbindungen, mit Schwerpunkt in Ostdeutschland, einzustellen, ist mehr als nur ein Rückschlag für die regionale Mobilität und Infrastruktur; es ist ein direkter Verstoß gegen den im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Ausbau des Schienennetzes.

Die Reduzierung des bereits spärlichen Fernzugangebots, insbesondere in Sachsen-Anhalt, steht in krassem Widerspruch zu den dringenden Bedürfnissen der Bürger*innen und der Wirtschaft. Lydia Hüskens, die Ministerin für Infrastruktur und Digitales in Sachsen-Anhalt, muss nun entschieden gegen diese Pläne vorgehen und bei ihrem Parteikollegen Wissing energisch intervenieren. Das bereits ausgedünnte Schienennetz der ostdeutschen Bundesländer verfügt aktuell über weniger Verbindungen als westliche Bundesländer, wodurch jede weitere Streichung von Zugverbindungen eine doppelt schwerwiegende Auswirkung hat.

Die unzureichende Anbindung der Landeshauptstadt Magdeburg und das völlige Fehlen eines Fernzuganschlusses im dritten Oberzentrum des Landes sind nicht hinnehmbar. Statt das Netz auszubauen und zu verbessern, wirkt die Entscheidung, Routen zu streichen, kontraproduktiv und untergräbt die Bemühungen um eine nachhaltigere und vernetzte Mobilitätszukunft. Die ministerielle Führung muss dringend gegensteuern, um die Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung in der Region zu sichern.

Yves Rackwitz

Mitarbeiter für Presse und Kommunikation